Freitag, 4. Juni 2010

NDR Markt über das schmutzige Geschäft mit Zeitschriften-Abos

Bereits Ende April berichtete die NDR-Sendung "Markt" über das schmutzige Geschäft mit Zeitschriften-Abos, die den Verbrauchern untergeschoben werden.

Immer wieder fallen in diesem Zusammenhang die Namen PVZ - Pressevertriebszentrale aus Stockelsdorf, sowie VSR Verlag Service aus München auf.

Mit der "Mitleidsmasche", ob man nicht Kindern, ärmeren Menschen, schwer erziehbaren Jugendlichen etc. helfen wolle, werden Passanten gelockt, dass sie ein kostenloses Test-Abo abschließen sollen. Dieses "Gratis-Abo" wandelt sich dann aber innerhalb kürzester Zeit zu einem mehrjährigen, kostenpflichtigen Abo-Vertrag, ohne dass der Verbraucher darüber ausreichend informiert wird.
Laut Verbraucherberichten in Foren scheint eine weitere Masche zu sein, dass man auf Veranstaltungen oder auf der Straße von Verbrauchern "Gewinnspiel-Karten" ausfüllen lässt. Statt eines Gewinnes, folgt allerdings die Unterstellung, es sei ein Zeitschriften-Abo abgeschlossen worden. Auch andere Methoden und Versprechungen sind bekannt:
Am 15.06.09 hat mich ein junger Mann in der giessener Innenstadt angesprochen und mir folgendes Angebot gemacht:
Ich würde 8 kostenlose Ausgaben der Zeitschrift Stern zugeschickt bekommen und müsste danach nicht einmal kündigen, es würde automatisch auslaufen. Das Angebot sei ein Testlauf der neuen Zeitungsausträger und unbedenklich.

Besonders verwerflich in diesem Zusammenhang dürfte das Zusammenspiel der Abzocker, die sich unter anderem Drückerkolonen bedienen, die naive, junge Menschen (laut Berichten von ehemaligen Mitarbeitern) offensichtlich mit Gewalt und/oder Gewaltandrohung zur Beschaffung von möglichst vielen (angeblichen) Vertragsabschlüssen nötigen und dem Arbeiter-Samariter-Bund (ASB), sowie renommierter Verlage wie der Axel Springer AG, dem Spiegel-Verlag u.v.a. sein.
Da die Verlage und die "Hilfs- und Wohlfahrtsorganisation" ASB in nicht unerheblichem Maße von diesen Methoden profitieren, nimmt man auch solche Machenschaften bei der Akquise scheinbar gerne in Kauf.
Die Drücker, die Mitgliedschaften des Arbeiter-Samariter-Bund (ASB) beschaffen sollen, treten gar in Sanitäter-Kleidung auf; denn wer öffnet schon nicht die Haustür, wenn scheinbar der Rettungsdienst vor der Türe steht!?


Betroffene, die auf die PVZ - Pressevertriebszentrale, den VSR Verlag Service oder auf ähnliche Machenschaften mit unterschobenen Zeitschriften-Abos reingefallen sind, sollte auf keinen Fall voreilig zahlen, sich zur Wehr setzen und sich im Zweifel an die Verbraucherzentrale wenden.

Zum NDR-Beitrag:
Abo-Falle: Kunde wider Willen

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