Dienstag, 28. Juli 2009

Gulli.com: das Vorzeigeportal der Internetmafia

In Form einer Pressemittelung veröfentlichte jüngst erneut das Finanzportal gomopa.net ein sehr interessantes, aufschlussreiches Interview und Recherchen über die Machenschaften der "Internet-Mafia".
Die dort gemachten Aussagen eines Insiders gehen gar über vieles hinaus, was Kritiker Gulli.com-Besitzer Valentin Fritzmann vorwerfen, der sich nach dubiosen Geschäftsmodellen stets geläutert zeigte und versuchte, sich als "seriöser Geschäftsmann" zu präsentieren, um dann aber scheinbar noch schlimmer weiterzumachen als Vorher.

Nach den Aussagen eines Insiders wird durch diverse Fritzmann-Dienste offensichtlich nicht nur über die altbekannte Abofallen-Masche abgezockt; auch von gekauften, durch eigentlich kostenlose Dienste und durch Gewinnspiele gewonnene Adress-Daten, an welche dann massenhaft Inkassobriefe geschickt werden, ist die Rede:
Insider: "Erstens, Gulli wirbt für Firstload. Firstload wirbt für anonymes kostenloses unbegrenztes Herunterladen von Programmen innerhalb von zwei Wochen. Wer es schafft, nicht in die Falle zu tappen, also unter 3 Gigabyte bleibt, hat ja dennoch seine Daten eingegeben, obwohl das Herunterladen doch anonym sein soll. Er bekommt einen Inkassobrief."
(...)
Insider: "Das läuft über Pop-Ups und Browser-Spiele. Valentin Fritzmann behauptet immer, er entwickelt neue Online-Spiele und bringt sie auf den Markt. Aber das ist Quatsch. Er verwaltet nur Geld. Er beauftragt die sogenannte Rumänenbande mit der Entwicklung von Browser-Spielen. Das sind Matthias Müller (32) und Abdulla Saleh (32) von Mymovies, elicious, EyeStar und networx aus der Leopoldstraße 19 in München und Nico Gabriel Carjea, mit dem sie in Sibiu (Hermannstadt in Rumänien) die Firma SC Net Venture SRL betreiben. Sie sind zum Beispiel dafür verantwortlich, wenn beim Surfen im Internet plötzlich ein Popup-Fenster aufgeht mit den Worten: Sie haben einen Z4 gewonnen. Man braucht nur seine Daten eingeben, schon ist man dabei. Das geht auch bei den kostenfreien Test-Spielen. Eingetrieben wird das Geld dann über Collector, Support & Service und Web Service von Frank Babenhauserheide. Und über den Buchhalter der Fritzmänner, Reinhard Pils, in Wien kommt das Geld nach Österreich oder zu Briefkasten-Treuhandfirmen in Dubai."
(...)

Insider: "Ja, das wird immer wieder von den Fritzmännern oder anderen Chefs als Ausrede ins Spiel gebracht. Mega-Downloads.net würde angeblich 100 Affiliates haben. Das sind Leute, die Adressen mit Bankverbindungen für 50 Cent kaufen und dann an Mega-Downloads für 15 Euro und mehr pro Adresse verkaufen. Mega-Downloads würde erst merken, dass die Adressen nicht stimmen, wenn Widersprüche kommen. Dann seien die Affiliates über alle Berge. Doch dies ist nur eine Ablenkung von der Wahrheit. Das Geschäft würde sich für Mega-Downloads doch gar nicht rechnen, weil erfahrungsgemäß nur ein bis zwei Prozent der Angeschriebenen auch wirklich zahlen. Deshalb gibt es diese Geschäfte in Wirklichkeit gar nicht. Und Betrug wäre es ja allemal, eine Adresse zu verwenden, wenn man gar nicht sicher ist, dass derjenige überhaupt auf einer Aboseite war."
Zur vollständigen, sehr lesenswerten Pressemittelung



Die Staatsanwaltschaft Hannover bittet weiter um Mitarbeit:


Alle Geschädigten von Mega-Downloads.net, die von der L & H GmbH in Hannover einen Brief bekommen haben und sich nie dort angemeldet haben, sollen sich schriftlich als Zeugen melden: Staatsanwaltschaft Hannover, Postfach 109, 30001 Hannover. Das Aktenzeichen lautet: 5302 Js 41769/09.

Donnerstag, 23. Juli 2009

online-downloaden.de - Download-Abzocke eines Lockvogels

Da sich immer noch genügend Verbraucher zu finden scheinen, die auf die gängige Abofallen-Masche reinfallen und davon wiederum einige sich auch noch einschüchtern lassen und zahlen, schiessen stetig neue Abzock-Dienste wie Pilze aus dem Boden.

Jetzt ist auch Michael Bardenhagen mit seinem Abzockdienst www.online-downloaden.de und der Online-Downloaden-Service Limited Company vertreten.

Auf der Hauptseite des "Dienstes" ist zwar eine relativ deutliche Preisangabe zu finden....


...diese wird aber wohl kein Einziger der reingefallenden Verbraucher jemals zu Gesicht bekommen haben, wird doch über Yahoo-Ads und Lockvogel-Seiten direkt auf die Anmeldeseite geleitet, auf der die Preisklausel lediglich leicht übersehbar am unteren rechten Rand versteckt ist:


Betroffende, die auf online-downloaden.de reingefallen sind, ist mal wieder das übliche, richtige Vorgehen empfohlen, wie es z.B. hier vom Juristen Saller der Verbraucherzentrale bzgl. des Abzockdienstes opendownload.de in der ZDF-Sendung WISO kundgetan wird:
Nicht einschüchtern lassen!
Auf keinen Fall zahlen!

Nur beim eher unwahrscheinlichen Fall, dass ein gerichtlicher(!) Mahnbescheid zugestellt wird, muss man diesen fristgerecht innerhalb von 14Tage widersprechen.

Bei Unsicherheiten ist für individuelle Rechtsberatung eine Anfrage bei der Verbraucherzentrale oder bei frag-einen-Anwalt empfohlen.

Michael Bardenhagen ist übrigens kein Unbekannter. Bis vor Kurzem fiel er durch unzählige sog. Lockvogelseiten auf, für welche z.B. bei Google und Yahoo Anzeigen geschaltet wurden und die dann auf andere Abzockportale wie 99downloads.de und online-zitatesammlung.de verwiesen.
Auf Grund der einstigen Postadresse der Online-Downloaden-Service Limited Company ist wohl von einer Verbundenheit zu der Belleros Premium Media Ltd., Betreiberin von 99downloads.de auszugehen, sofern es sich bei online-downloaden.de nicht gar um den Nachfolger handelt.
Für Letztes würde sprechen, dass die gängigen Lockvogelseiten, die vorher auf 99downloads.de verwiesen, jetzt den Nutzer zu online-downloaden.de führen.

Mehr über den "Lockvogel" Michael Bardenhagen finden Sie unter abofallen.biz.

-Update-
Gegen 99downloads.de, den Vorgänger-"Dienst" von Online-Downloaden.de, wurde jetzt die Staatsanwaltschaft Hamburg aktiv und sicherte die Konten zwecks Rückgewinnungshilfe für Geschädigte:
Staatsanwaltschaft Hamburg sichert Abzocker-Konten

-2. Update-

Wie beim Vorgänger 99downloads.de, ist mitlerweile die Staatsanwaltschaft Hamburg auch gegen Online-downloaden.de, bzw die Betreiber(briefkasten)firma Online Downloaden-Service Ltd. und die damit im Zusammenhang stehenden Inkassounternehmen, z.B. die OA Online Abrechnungen GmbH etc. aktiv geworden und hat mehrere Konten eingefroren und insgesamt über 1,3 Mio Euro sichergestellt.

Geschädigte sollten sich einen Anwalt nehmen und mit dessen Hilfe das eingezahlte Geld zurück fordern.

Diese Mitteilung soll den Geschädigten die Möglichkeit eröffnen, ihre Rechte geltend zu machen. Eine formlose Anmeldung von Ansprüchen bei der Staatsanwaltschaft hat keine Rechtswirkungen und ist deshalb zwecklos; eine Verteilung gesicherter Werte durch die Staatsanwaltschaft findet nicht statt. Geschädigte, die beabsichtigen, auf die gesicherten Vermögenswerte zuzugreifen, mögen sich mit einem Rechtsanwalt oder einer öffentlichen Rechtsauskunftsstelle in Verbindung setzen. Diese können über die zur Durchsetzung der Ansprüche einzuleitenden zivilrechtlichen Schritte Auskunft erteilen. Die Staatsanwaltschaft ist zur Erteilung weiterer Auskünfte über die von den Geschädigten zu ergreifenden Maßnahmen nicht befugt.

Etwaige die Sachermittlungen betreffende Akteneinsichtsanträge müssen bei der Abteilung 74 der Staatsanwaltschaft Hamburg unter der Geschäfts-Nr. 7450 Js 508/09 und nach Anklageerhebung gegebenenfalls beim zuständigen Gericht gestellt werden. Bei der Abteilung 68 der Staatsanwaltschaft Hamburg befinden sich unter der Geschäfts-Nr. 6802 Js 18/09 lediglich die die Sicherungsmaßnahmen betreffenden Aktenteile. Durch die Abteilung 68 der Staatsanwaltschaft Hamburg kann wegen der Vielzahl der Geschädigten Akteneinsicht nur bei Abholung der Akte im Dienstgebäude in Hamburg und nur für jeweils einen Tag gewährt werden; eine Versendung kommt – jedenfalls derzeit – nicht in Betracht.


Quelle: eBundesanzeiger
Vollständige Bekanntmachung nachzulesen unter:
Opfer von online-downloaden.de können auf Rückzahlung hoffen


Auf der Suche nach dem "Geschäftsführer" der Online Downloaden-Service Ltd., Michael Bardenhagen, fand das Fernsehteam das vor, was zu erwarten war.
Herr Bardenhagen, ein verschuldeter Staplerfahrer, ist lediglich ein Strohmann, der für einen relativ kleinen Betrag naiver Weise seinen Namen für diese Abzocke hergab, mit (wie er sagt) gravierenden Folgen für sein Leben:

Akte2010: Michael Bardenhagen & Online-Downloaden.de

Montag, 20. Juli 2009

99Downloads.de - Verbraucher bekommt Rechnung von 1970

Über die Seite 99downloads.de versucht die Belleros Premium Media Ltd. seit einiger Zeit Verbraucher in die Abofallen zu locken. Wie bei ähnlich dubiosen Anbietern, z.B. Opendownload.de, besteht die "Dienstleitung" dadrin, einen Zugang für eigentlich kostenlose Programme für einen Wucherbetrag zu bieten.
In letzter Zeit lass man immer mehr Presseberichte und Erfahrungen von Verbrauchern, die Rechnungen dieser fragwürdigen Firma bekamen, sich jedoch niemals auf dieser Abzockseite anmeldeten.
Auch darf man vermuten, dass die gesammelten Adressedaten mit anderen Abzockdiesten der Branche geteilt werden, da Reingefallende von 99downloads nicht nur mit Rechnungen und Mahnung dieses "Dienstes", sondern auch mit Selbigen des ebenso dubiosen Dienstes win-loads.net beglückt wurden, wie Rechtsanwalt Weiss hier in einem Foren-Beitrag mitteilt.

Nun berichtet der Express über einen erneuten kuriosen Fall um die Belleros Premium Media Ltd. und 99downloads.de.

Die Internet-Firma „99Downloads“ schrieb den Porzer an: „Sehr geehrter Herr Hoffmann, unsere Rechnung vom 01.01. 1970 wurde trotz Zahlungserinnerung vom 12.06.2009 nach wie vor nicht ausgeglichen.“
(...)
Aber ich war nie auf dieser Seite“, so Hoffmann. 1970 gab es ja auch noch noch gar kein Internet. Obendrein ist Peter Hoffmann Jahrgang 1972.

Die 39 Jahre alte Forderung, ein Irrtum? Nicht ganz: Der Verbraucherzentrale sind Firmen wie 99Downloads wohl bekannt. Sie verschicken wahllos maschinell erstellte Rechnungen in der Hoffnung, dass ängstliche oder unbedarfte Empfänger sie bezahlen. Deshalb wurde die Firma schon auf die schwarze Liste gesetzt. „Nicht zahlen“, lautet die Empfehlung der Verbraucherschützer.

Freitag, 17. Juli 2009

Die Operationszentrale der Internetmafia - Interview mit einem Insider

Bereits vor Kurzem veröffentlichte gomopa.net eine aufschlussreiche Presseerklärung über die Hintermänner und Machenschaften von mega-downloads.net.

Nun wurde ein Interview mit einem Mitarbeiter des für Mega-downloads und Firstload mahnenden Inkassounternehmen veröffentlicht.

Die Operationszentrale der Internetmafia



Versteckt im Teutoburger Wald im Kurort Vlotho (8.000 Einwohner) an der schönen Weser (man kuriert hier Darmleiden) hat eine Art "Internet-Mafia" ihre Zentrale für ihr "operatives Geschäft" installiert.

Die Adresse lautet Mindener Straße 118 in 32602 Vlotho (Nordrhein-Westfalen). Das Haus: ein weißes doppelstöckiges Bürogebäude vor einer Kuhweide. Auf dem Weg dahin muss man einen Trecker nach dem anderen überholen. Am Eingang vier nichts sagende Firmenschilder: BWL Letter & Support GmbH, WEB Gesellschaft für Forderungseinzug mbH, VWL Verwaltungs gmbH und BWL Service GmbH & Co. KG. Wer arbeitet hier und warum?

Nach einer Polizeirazzia am letzten Montag wegen Geldwäsche und Betruges, bei der fünf Beamte im Auftrag der Staatsanwaltschaft Hannover für Organisierte Kriminalität alle Firmendaten und den Geschäfts- und E-Mail-Verkehr auf CDs brennen ließen und mitnahmen, fasste ein Mitarbeiter Mut und packte gegenüber dem Finanznachrichtendienst www.gomopa.net aus.

"70 % aller deutschsprachigen Bezahlseiten wickeln über uns von Vlotho aus ihr operatives Geschäft ab", erzählt der Mitarbeiter. Dabei geht es um Rechnungen, Mahnschreiben, Widersprüche und Kontoführung für die österreichisch-arabisch-rumänischen Seiten Mega-Downloads.net, Firstload, Mymovies, Networx, netarena, 1000gratisproben, Antivir, Z4-Gewinner und ihre Ableger.
Zur vollständigen Pressemitteilung auf gomopa.net

Skruppellose Abzocke nach Sterbefällen

Die Verbraucherzentrale warnte bereits jüngst vor den Machenschaften des Stephan M., der Schreiben an Familen Verstorbener versandte.
Ähnlich des sog. Adressbuchschwindels versuchte dieser mit diesen amtlich wirkenden Schreiben den Eindruck einer Zahlungspflicht der Hinterbliebenden zu erwecken.


Jetzt berichtete Sat1-Akte über diesen Fall und machte sich auf den Weg zu Chevrolet-Händler Stephan M.

SpiegelTV - Abzocke in Singlebörsen: Razzia und Festnahmen bei MintNet

SpiegelTV berichtet über die Festnahmen rund um das Flensburger Abzockimperium.
Neben der im Bericht beschriebenen SMS-Abzocke, zockte man die Verbraucher auch über unzählige Abofallen-Seiten, wie z.B. wie-schlau-bin-ich.com ab.

Eine empfehlenswerte Zusammenfassung über die Flensburger Abzocke und deren Geflecht aus Briefkastenfirmen und Geschäftsführern, finden Sie hier.

Spiegel TV - Abzocke in Singlebörsen: Razzia und Festnahmen bei MintNet

Montag, 13. Juli 2009

Mega-Downloads.net - GoMoPa über die Hintermänner und das Firmengeflecht

Eine äusserst interessante und empfehlenswerte Pressemittelung zum Firmengeflecht um Mega-Downloads.net, mit aufschlussreichen Recherchen und Fragen an den zuständigen Staatsanwalt, wurde nun auf gomopa.net veröffentlicht:


Mega-Downloads KO - Staatsanwalt sucht Opfer



Manche sagen, sie seien Vater und Sohn. Andere halten sie für Brüder. Dr. Robert Fritzmann (50) und Valentin Peymann Fritzmann (25) aus der Praterstraße in Wien (Österreich) lassen sich nicht gern in die Karten schauen.

Die Macher und Kassierer der Nutzlos-Aboseiten Mega-Downloads.net, Firstload.de oder Simsen.de, bei denen Internetnutzer auf der Suche nach einem kostenlosen Gedicht oder das unentgeltliche Antivir-Programm in eine Abofalle mit einer Jahresgebühr von 96 Euro und einer Laufzeit von zwei Jahren geraten, verstecken sich gern vor erbosten Mahnbriefempfängern und Strafverfolgungsbehörden hinter arabischen und deutschen Strohmännern und tarnen ihr weit verzweigtes Firmengeflecht mit Postfachadressen in London, Bielefeld, Osnabrück oder Hannover. Im Juni stolperten die Fritzmanns allerdings über ein in Deutschland noch recht junges Gesetz: das Gesetz über das Aufspüren von Gewinnen aus schweren Straftaten, kurz Geldwäschegesetz, vom 13. August 2008. Dieses Gesetz traf die Abzocker von Mega-Downloads.net jetzt mit voller Wucht an ihrer empfindlichsten Stelle. Der Geldfluss von Deutschland nach Wien wurde vorigen Monat von einem Tag auf den anderen gestoppt.

Zur vollständigen Pressemittelung auf gomopa.net

Samstag, 11. Juli 2009

Softwaresammler.de - Mit neuem Design, noch kleinerer Preisklausel und "Awards"

Während mit softwaresammler.de jüngst die neue Seite der Content Services Limited im Netz auftauchte, welche die selbe Aufmachung wie die altbekannte Abzockseite Opendownload.de hat, erscheinen jetzt manche Unterseiten mit verändertem Layout.
Die Preisangabe steht dort nicht wie gewohnt rechts neben, sondern sehr unscheinbar direkt über dem Anmeldefeld und ist von der Schriftgrösse noch kleiner, als die auf der ursprünglichen Seite.
Wohl um dem Ganzen einen seriösen Anschein zu verschaffen, hat man noch ein paar "Awards" oben eingefügt, wie man sei von seriösen Downloadportalen kennt.

Betroffene von www.Softwaresammler.de sind die gleichen Vorgehensweisen zu raten, wie zum Vorgänger Opendownload.de.

Google bannt Anzeigenkunden

Google bannt Anzeigenkunden

Sieg für alle Verbraucher im Internet. Die Suchmaschine Google warf heute alle Anzeigen der Kostenlosfallensteller Opendownload, 99.downloads, My-Downloads und Win-Loads heraus und versperrte damit den Internetbetrügern ihren wichtigsten Verbreitungsweg.

Seit drei Jahren versuchen Verbraucherzentralen die kriminellen Betreiber zu stoppen, die ahnungslose Sucher von Gratissoftware oder Hausaufgabenhilfe auf Seiten locken, bei denen schon die Anmeldung mit Name und Adresse ausreicht, um in einem Zweijahresabonnement von 120 oder 198 Euro für Gratisprodukte zu landen. Auf die gesetzliche Widerspruchsfrist verzichtet man dabei automatisch, was per Gerichtsurteil am 12. Mai 2009 verboten wurde (Urteil des Landgerichts Mannheim vom 12. Mai 2009, Az. 2 O 268/08).

Wer nicht sofort zahlt, wird mit Inkassomahnschreiben von Rechtsanwalt Olaf Wolfgang Tank aus Osnabrück (Niedersachsen), Sven Schulze aus Hamburg oder Katja Günther aus München (Bayern) überzogen (noch mal 44 Euro Kosten). Gegen Katja Günther läuft gerade ein Verfahren vor dem Landgericht München wegen Beihilfe zum Betrug.

Die Verbraucherzentralen haben 30 Klageverfahren gegen die Betreiber eingeleitet. Doch die bereits erstrittenen zahlreichen Unterlassungsklagen der Verbraucherzentralen sind nach Einschätzung von Bundesverbandschef Gerd Billen (53) aus Berlin nur Nadelstiche. Billen: "Die Betreiber ändern ihre Webseite, machen neue Seiten auf oder gründen einfach eine neue Firma." Zudem sei die Rechtsverfolgung schwierig, weil es sich oft um Briefkastenfirmen im Ausland handele.

Mit dem vielen Geld aus den Abofallen kauften sich die Betreiber immer die teuersten Anzeigen bei Google und landeten bei allen Suchwörtern immer auf den ersten Plätzen von mehreren Millionen Einträgen. Trotz dieses Anzeigenmissbrauchs schritt Google nicht ein.

GoMoPa schickte an Google Briefe per Einschreiben und wies darin darauf hin, dass sich Google mit der Veröffentlichung der Anzeigen zum Handlanger von Internetabzockern mache. GoMoPa erhielt keine Antwort.

Google reagierte erst, nachdem der Finanznachrichtendienst www.gomopa.net die Suchmaschine mit den Ergebnissen eines GoMoPa-Tests konftrontierte. Vor vier Tagen hatte GoMoPa bei Google in der Suchmaske das kostenlose Schreibprogramm OpenOffice eingegeben und die Suche gestartet.

Am 15. Juni 2009 erschienen bei Google daraufhin sagenhafte 29 Millionen Links. Doch auf den Plätzen eins bis zehn dieser 29 Millionen Links erschienen Anzeigen von Lockvögeln, die die Besucher geradewegs in die Abofallen leiteten. » GoMoPa deckte auf, wer die Macher hinter den Anzeigen sind.

So sah die Google-Seite vor vier Tagen aus.
So sah die Google-Seite vor vier Tagen aus.

Auf Platz eins stand die Anzeige von Einfache-Downloads.de. Sie ist auf Jürgen Leitmann aus Lübeck-Travemünde in Schleswig-Holstein zugelassen. Er lockt den Internetbesucher auf die Bezahlseite My-Downloads.de (186 Euro) von Villiam Adamca aus Frankfurt am Main in Hessen und seiner Inkassoanwältin Katja Günther aus München. Gegen Adamca führte die Staatsanwaltschaft Frankfurt am 17. März 2009 eine Razzia wege Betruges durch.

Auch Anzeige Nummer zwei führt zu Adamca. Die folgenden Anzeigen bei Google führten zu Opendownload und zu Abcload, einer Schwesterseite von 99.downloads.

Damit ist ab heute Schluß. GoMoPa machte soeben den neuen Test und gab wieder das Suchwort OpenOffice ein. Und von den einstmals 29 Millionen Ergebnissen sind nur noch 28,2 Millionen Einträge übrig. Alle Dubios- und Lockvogelanzeigen sind verschwunden. 800.000 Einträge sind gebannt.

So sieht die Google-Seite heute aus.
So sieht die Google-Seite heute aus.

Nur noch die Original-Herunterladenseite (garantiert kostenlos) für Openoffice erscheint auf der Google-Suchergebnisseite.

Oliver Klug von der Google-Presseagentur sagte zu GoMoPa: "Wir haben für unsere Anzeigenkunden strenge Nutzungsbestimmungen. Verstoßen sie dagegen, bannen wir sie."
Pressemeldung gomopa.net
Quelle:
http://www.gomopa.net/Pressemitteilungen.html?id=258&meldung=Google-bannt-Anzeigenkunden

- Update: Sofern man testweise bei Google nach z.B. Open Office sucht, muss man allerdings feststellen, dass die Abzocker nicht locker lassen und ständig versuchen durch neue Fangseiten und wechselnden Domains ihre Anzeigen weiterhin bei Google zu plazieren: -


____
Trotz dieses lange überfälligen, aber letzendlich positiven Verhaltens von Google, bleiben für die Betreiber diverser Abzockseiten leider immer noch genügend andere Möglichkeiten, die Nutzer in die Falle zu locken.
Einmal natürlich Googles Konkurrent Yahoo, bei dem jetzt vermehrt Anzeigen der Abzocker auftauchen, wenn man nach bestimmter Freeware sucht, was aber auf Grund des relativ geringen Marktanteils Yahoos nicht so viele potenzielle Opfer auf diese Seiten locken sollte, wie es Google tat.
Ausserdem gibt noch die übliche Masche, dass grade bei unzulässigen Download- und Streamseiten, sowie Streamhostern mit gefälschten Fehlermeldungen und "Empfehlungen" der Nutzer zu einem angeblich nötigen Update und somit zur Anmeldung der jeweiligen Freeware-Abzockseite gedrängt wird.

Dass mehrfach Gerichte das Werben auf Seiten, welche unautorisiert Werke (Filme, Musik, Software ect.) anbieten, bzw. die Verbreitung enorm erleichtern, für unzulässig erklärten, dürfte die Betreiber dieser Abzockseiten vermutlich genauso wenig abschrecken wie bisherige Urteile, welche ihre verwendeten Geschäftspraktiken als unlauter ansahen.

Freitag, 10. Juli 2009

Sat1-Akte09 über Softwaresammler.de und eingefrorene Konten von Mega-Downloads.net

Sat1:

"Die Seite "Mega-Downloads.net" bietet Nutzern das herunterladen von Gratis-Software an und steht im Verdacht, ihnen dabei teure Abo-Verträge unterzuschieben - genauso wie bei Win-Loads.net, Abcload.de, Opendownload.de, 99Downloads.de ...


(..)

"Mega-Downloads.net" ist seit einigen Jahren aktiv im Internet und fällt immer wieder durch seine Mahnungen auf, die in den letzten Monaten von der Inkassofirma "L&H GmbH" versendet wurden.

(..)
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Ausserdem sollten sich die Betroffenen dieser Abzocke schon mal darauf einstellen, dass sie demnächst erneut Mahnungen bekommen.
Dann aber wahrscheinlich von einer anderen Inkassofirma wie zum Beispiel die 'Collector GmbH' oder auch die 'VWL Verwaltungs GmbH'.

"Kostenfallen wie 'Opendownload.de' breiten sich im Internet wie eine Seuche aus", hieß es dazu seitens der Verbraucherzentrale im Mai 2009, die zu dem Zeitpunkt mit einer Klage gegen die Firma "Content Services Ltd." erfolgreich war; doch das Urteil vom 12.05.2009 vom Landgericht Mannheim scheint dem Betreiber irgendwie nicht zu stören, denn nur knapp fünf Wochen später tauchte von dem selben Betreiber eine neue Abzockseite auf:

"Softwaresammler.de" so nennt sich jetzt ist die neue Abzockseite der Firma "Content Services Ltd".

Auch hier werden die Nutzer bewusst getäuscht, das es sich dabei um ein kostenloses Angebot handelt, da nur einmal kurz vor der vermeindlich kostenlosen Anmeldeseite im Kleingedruckten auf dem Preis am rechten Rand hingewiesen wird.(..)


Mittwoch, 1. Juli 2009

"Wann haben Sie sterben?" - der-todestest.com

Der portugisische Handydienst-Abzocker TOTAL TIM, versucht jetzt auch bei Deutschen Verbrauchern sein Glück. Wenn man bei der Gestaltung der Werbeanzeigen das Geld für einen Übersetzer spart, kommt wohl sowas dabei heraus:

Auf der Seite www.der-todestest.com wird die leicht übersehbar angegebende Preisangabe ausschliesslich in Schweizer Franken ausgewiesen. Auch schliesst dieser Anbieter offensichtlich unzulässiger Weise ausdrücklich auch gerne mit Minderjährigen einen Abovertrag ab, denn schliesslich wehren sich die nur die Wenigsten dagegen.
So heisst es im winzig gedruckten Fliesstext überhalb des Anmeldefeldes:
Sie mussen alter als +16 Jahre sein oder uber die Zustimmung des Rechnungsempfängers verfugen

Verbrauchern, die auf die Seite der-todestest.com geraten, ist empfohlen, diese schnellst möglichst wieder zu verlassen und vorallem nicht ihre Handynummer dort preiszugeben - es sei denn, man möchte ein kostenpflichtige Abo über "1 Gesundheit Tip + 1 Flash E-card + 1 Wallpaper + 1 Polyton" für 6 Schweizer Franken/Woche.

Update:

Mitlerweile ist auf der besagten Seite http://www.der-todestest.com/ auch der Preis in Euro vermerkt.
Im Gegensatz zur unsprünglichen Version der Seite, bei welcher der Preis (in Schweizer Franken) noch in einem leicht übersehbaren Textblock auf der Seite vermerkt war, befindet sich nun die einzige Preisangabe versteckt im kaum lesbaren Kleingedruckten in der Fussnote.
Auch sonstige, zwingend erforderliche Angaben fehlen auf der Seite. Weder sind irgendwelche Angaben über die verantwortliche Firma zu erkennen, noch irgendwo die AGB zu finden.